Zurück im Spiel
10.12.2021 18:03 | Tischtennis-Abteilung

Nach einer langen Pause gibt es wieder eine Tichtennis-Liga der Damen - Sperenberg ist Zweiter.

Sperenberg. Die Pause war lang, seit vielen Jahren hatte es keine Punktspielklasse der Frauen mehr in Brandenburg gegeben. 2013 wurden in der Verbandsliga die letztenBallwechsel gespielt, förderte die Chronik des Landesverbandes (TTVB) zutage. Anschließend war die einzige märkische Damen-Spielklasse aufgelöst worden. Seit dieser Saison aber sind die Frauen wieder im Spiel. Sieben Teams treten im Ligabetrieb an, mit dem KSV Sperenberg schlägt auch eine Vertretung aus dem Landkreis Teltow-Fläming um Punkte auf.

"Wir haben als Verband eine Umfrage gestartet, ob es in den Vereinen Damen gibt, die Interesse haben, in einer Damen-Mannschaft zu spielen und somit woeder in einer eigenen Liga gegeneinander antreten wollen. Offensichtlichkam die Umfrage zu einer guten Zeit", berichtet Dirk Schäffler, der Staffelleiter.

In Sperenberg war der Vorstoß sofort auf großes Interesse gestoßen. "Wir haben uns sehr über den Aufruf vom TTVB gefreut und uns gründlich Gedanken gemacht", sagt Julia Limpächer, die auf Position eins für den Kummersdorfer-Sport-Verein 1990 spielt. "Wir haben drei junge Mamas und zwei Studentinnen im Team, die dieses Jahr ihren Abschluss gemacht haben. Da spielen die relativ langen Fahrwege nicht wirklich in die Karten. Zudem spielt jede von uns zusätzlich mindestens in noch einer Herrenmannschaft. Da kann es schon mal zu Terminkonflikten kommen." Der entscheidende Punkt aber sei die Möglichkeit gewesen, mit allen Damen in einer Mannschaft spielen zu können, "was so bei den Männern aufgrund der unterschiedlichen Leistungsstärke nicht möglich gesen wäre." Bisher ist die Mission Verbandsliga gut gelaufen, Sperenberg liegt auf Rang zwei hinter Hohen Neuendorf.

Am Sonnabendnachmittag hatte der KSV zu Hause mit einem 6:3 Erfolg gegen den Hohen Neuendorfer SV II den dritten Saisonsieg im fünften Spiel erkämpft. Vor 21 Jahren war schon einmal eine Sperenberger Damenmannschaft in der Verbandsliga angetreten, nun schreibt die nächste Generation an diesem Kapitel weiter. "In der Saison 2000/2001 hatte ein Teil der jetzigen Mannschaft noch nicht einmal das Licht der Welt erblickt", sagt Julia Limpächer. Stefanie Lehmann dagegen, die zum aktuellen Kader gehört, hatte damals schon mitgespielt.

Neben Julia Limpächer und Stefanie Lehmann kamen für den KSV bisher auch Lea Mählis, Melanie Zeltner, Ricarda Herrmann, Monique Batzdorf und Larissa Hoffmann zum Einsatz. Drei Spielerinnen kommen aus Sperenberg, der Rest des TEams aus Baruth, Wünsdorf und Ragow. "Unser Ziel in dieser Saison ist es, Spaß zu haben und Erfahrungen sammeln und das Beste zu geben. Fast alle Spielerinnen sind aufgrund von Rotationen in der Mannschaft auch schon zum Einsatz gekommen" berichtet Julia Limpächer.

Im vergangenen Jahr hatte es bereits einen Anlauf gegeben, in einer Liga zu starten. Der KSV gehörte mit Hellas Nauen und einer Vertetung des TTC Finow Eberswalde zu einem Trio, das bei einem Turnier um einen Startplatz für die Verbandsoberliga gespielt hätten. "Allerdings kam dieses Turnier aufgrund der Pandemie nicht zu Stande und es war auch nicht als Ligabetrieb geplant", sagt Julia Limpächer.

Auch abseits der Punktspiele befindet sich das Team auf Erfolgskurs. Bei den Landesbereichsmeisterschaften der Damen und Herren des Landesbereiches WEst, die vor Kurzem in Mahlow ausgetragen worden waren, absolvierte die KSV-Delegation die erfolgreichste LBEM in der Vereinsgeschichte. Im Einzel erkämpften die KSV-Damen die Ränge eins bis vier und im Doppel Gold und Silber. "Ein noch nie dagewesens Highlight: Alle unsere vier Mädels sind bei den Landeseinzelmeisterschaften (LEM) des TTV Brandenburg startberechtigt", jubelt man auf der Vereinshomepage sind. "Quali gepackt, jetzt kann das Turnier der besten 24 Damen Brandenburgs kommen."

Erst einmal aber kommt es am Sonnabend zum Dahme-Fläming-Derby, dann ist das KSV-Team bei der WSG Königs Wusterhausen zu Gast. Sperenberg will sich im Damen-Spielbetrieb dauerhaft etablieren. "Ziel bezüglich unserer jetzigen Damenmannschaft ist es in erster Linie, unseren Nachwuchs zu fördern und eine Mannschaft zu etablieren, in der alle unseren Damen gemeinsam spielen können", sagt Abteilungsleiter Mike Mählis. "Wir wollen unsere weiblichen Nachwuchsspielerinnen stärken, die auf Kreis- und Bereichsebene schon gute bis sehr gute Leistungen erzielen konnten und damit gefördert werden sollen." Durch das Damenteam solle mehr Spielpraxis gesammelt und auch der Übergang von der Jugend in den Erwachsenenbereich leichter geebnet werden, da dieser meist eine nicht zu unterschätzende Umstellung erfordere, erklärt Mählis.

Beim TTVB wünscht man sich, dass die Verbandsliga perspektivisch wieder zur ständigen Vertretung des Frauentischtennis im märkischen Spielbetrieb wird. " Wir hoffen, dass dies nicht nur eine Eintagsfliege ist und sich in der nächsten Saison noch mehr Vereine mit einer DAmen-Mannschaft melden", sagt Dirk Schäffler, " und wir im Verband wieder über eine längere Zeit eine Damen-Verbnadsliga haben werden."

Hellas Nauen war das bisher letzte Meisterteam

Das KSV-Damenteam hatte durch den Sieg am Sonnabend gegen die punktgleiche Mannschaft des Hohen Neuendorfer SV II (bisher beide 5:3) den zweiten Tabellenplatz in der Verbandsliga verteidigt und gefestigt.

Für den KSV hatten Julia Limpächer, Stefanie Lehmann und Larissa Hoffmann gespielt.

Insgesamt treten sieben Mannschaften in der wiedereingeführten Damen-Spielklasse an. Neben dem KSV und Hohen Neuendorf II starten zwei weitere Teams des Vereins aus Oberhavel, außerdem die WSG Königs Wusterhausen, der VfB Doberlug-Kirchhain und der TTC Finow Eberswalde IV.

Als letztes Damen-Meisterteam wird in der Chronik des Tischtennis-Landesverbandes vor der Unterbrechung der Hellas Nauen geführt, im Jahr zuvor hatte sich der TSV Stahnsdorf Rang eins in der VErbandsliga gesichert.

Einige Damenvertetungen des Landes Brandenburg treten in überregionalen Ligen an: Der TTC Finow Eberswalde beispielsweise startet in der Regionalliga Nord, die zweite Vertretung des Vereins aus dem Landkreis Barnim kämpft ebenso in der Oberliga Nord-Ost um Punkte wie der TSV Stahnsdorf. In der Verbandsoberliga spielen der TSV Stahnsdorf II und der TTC Finow Eberswalde III.

Artikel und Foto von Lars Sittig in der MAZ vom 22.11.2021


Im Ligabetrieb: (v.l.) Stefanie Lehmann, Lea Mählis, Julia Limpächer, Larissa Hoffmann und Monique Batzdorf starten mit dem KSV Sperenberg in der Tischtennis-Damen-Verbandsliga.