Erfolgreiche Teilnahme an den Deutschen Tischtennismeisterschaften der Leistungsklassen
19.06.2014 12:02 | Tischtennis-Nachwuchs

Am Wochenende nahm Julia Limpächer zusammen mit mir als ihrem Trainer an den Deutschen Tischtennismeisterschaften der Leistungsklassen für erwachsene Damen in Mölln ( Schleswig- Holstein ) teil. Es ist dies das bisher bedeutendste Turnier für Julia und mich, weil Deutsche Meisterschaft nicht etwas alltägliches sind.

Julia mußte auf Grund ihrer Leistungsentwicklung in den letzten Jahren bei dieser Meisterschaft sogar eine Klasse höher antreten, als dies vor 14 Tagen in Fröndenberg der Fall war. Das machte die Aufgabe noch schwerer, aber auch reizvoller. Das Turniersystem war ähnlich dem der Mannschaftsmeisterschaften vor 14 Tagen. Zunächst wurde in acht Vierergruppen nach dem System Jede gegen Jede gespielt und die besten Ersten und Zweiten qualifizierten sich für die Endrunde, nur dass es dieses mal nicht gleich ins Viertelfinale, sondern erst ins Achtelfinale ging.

Leichte Gruppen gibt es bei so einem Turnier nicht, das mußte Julia gleich in ihrem ersten Spiel erkennen. Gegen eine Spielerin aus Baden-Württemberg unterlag sie nach schwachem Start mit 1:3. Nun war es also erforderlich, dass sie ihre beiden nächsten Spiele in der Gruppe gewinnt, um überhaupt noch eine gute Chance auf ein Weiterkommen in die KO-Runde zu haben. Das machte sie aber dann auch mit Bravour. Sie gewann nacheinander gegen eine Spielerin aus Berlin und Nordrhein-Westfalen jeweils mit 3:1 und qualifizierte sich damit als Gruppenzweite für das Achtelfinale. 

Als Gruppenzweite traf sie nun aber auf eine Gruppenerste aus Schwarzenberg (Sachsen), die in ihrer Gruppe gerade mal 2 Sätze abgegeben hat, also eine wirklich schwere Aufgabe für Julia. Sie löste sie aber souverän und gewann erneut mit 3:1. Nun war sie im Viertelfinale und da gleichberechtigte Spielerin, denn alle, die hierher gekommen sind, hatten ihr Achtelfinalspiel gewonnen. Jetzt bekam sie es mit der Vorjahresvizemeisterin in dieser Klasse aus Farnwinkel-Nindorf ( Schleswig-Holstein) zu tun, die bisher alle Spiele klar gewonnen hatte. Doch Julia hatte inzwischen aus ihren Siegen auch sehr viel Selbstvertrauen getankt und konnte auch dieses Spiel überraschend mit 3:0 ganz klar gewinnen. Jetzt sollte es also um den Einzug ins Endspiel gehen. Sie traf dabei auf eine äußerst unbequem agierende Spielerin aus Bärenbroich ( Bergisch-Gladbach ) und unterlag in diesem Spiel erst im 5. und entscheidenden Satz ganz knapp mit 9:11. Ihre Gegnerin machte dann im Endspiel kurzen Prozess und gewann das Finale sicher mit 3:0, was Julia´s knappe Niederlage nur noch aufwertet.

Voller Stolz und Freude konnte Julia dann bei der Siegerehrung die Medaille und Urkunde für den 3. Platz bei einer Deutschen Meisterschaft entgegen nehmen. Auch für mich war dies ein erhebender Anblick. Diesen Augenblick dürfte sie so schnell nicht vergessen. 

In den 6 Jahren, seit ich Julia als Trainer übernommen habe, hat sie sich als absoluter Nobody im Kreis zu einer absoluten Spitzenspielerin auf Landes- und Bundesebene entwickelt. Beide zusammen haben wir einmal mehr die These unterstrichen, dass mit sportlichem Ehrgeiz, Trainingsfleiß und systematischem Leistungsaufbau vieles zu erreichen ist, hat ihr doch am Anfang ihrer sportlichen Laufbahn ein Spieler aus der 1. Mannschaft mit Hinweis auf den Unterschied in der Arbeit von uns zu den leistungssportlichen Zentren, wie Schwarzenbek jede sportliche Perspektive abgesprochen. Man kann sich ja glücklicherweise auch mal irren, aber sollte es dann auch zugeben. 

Herzlichen Glückwunsch und dann bald viel Spass als Friseurin.

Hans- Joachim Kliem


Platz 3 für Julia Limpächer vom KSV Sperenberg