In einem dramatischem Derby gelang dem KSV leider nur ein Unentschieden und damit rutschte man wieder auf den 12. Tabellenplatz ab. Jetzt wird es wirklich sehr schwer, wenn sich unsere Mannschaft noch für die Kreisoberliga qualifizieren will. Und dieser eine Punkt wurde wirklich auch noch „teuer erkauft“. Für das nächste Punktspiel müssen wahrscheinlich 5 Spieler der heutigen Anfangsformation ersetzt werden. Es gab einmal Rot, einmal Gelb- Rot, einmal die 5. Gelbe Karte für den KSV und 2 Spieler mussten sich nach dem Spiel in der Rettungsstelle behandeln lassen. Gott sei Dank erwiesen sich diese Verletzungen nach den ersten Diagnosen als „nur“ sehr schmerzhaft, die Knochen sind wohl heil geblieben.

Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Für meinen Geschmack wurde die Partie etwas zu hart geführt. Unsere Physiotherapeutin Katrin Streese hatte alle Hände voll zu tun. Der KSV war in der 1. Hälfte etwas überlegen und kam auch zu guten Torgelegenheiten. Gefahr für das Tor von Mellensee bestand meistens, wenn der KSV über die rechte Seite mit Stefan Kessler und Dennis Furgol Druck machte. So konnten 2 gute Eingaben von Stefan Kessler (25., 45.) im Sturmzentrum nicht verwertet werden. In der 26. Minute wehrte der Keeper von Mellensee einen Schuss von Sandrino Siewert aus 16 Metern ab. Die Gastgeber spielten eher defensiv und versuchten es meist mit langen Bällen.

Die 2. Halbzeit war dann total hektisch und dramatisch. Der KSV konnte in der 50. Minute durch einen direkt verwandelten Eckball von Marcel Otto verdient in Führung gehen. Hier sah der Torwart der Gastgeber nicht gut aus. Aber schon 5 Minuten später schwächte sich dann unsere Mannschaft selbst. Erst konnte Philip Angerer einen durchgelaufenen Spieler der Gastgeber nur mit einem Foul bremsen und sah dafür Gelb- Rot. Nachdem der folgende Freistoß abgewehrt wurde kam es beim Zurücklaufen zu einem Zusammenprall von Sandrino Siewert und dem Kapitän von Mellensee Andre Roth. Beide lagen auf dem Boden und Sandrino Siewert sah im Anschluß die Rote Karte. Ich will jetzt hier nicht nachkarten, aber der Kapitän der Gastgeber ist ja auch ein „cleverer“ Spieler und wird mit Sicherheit seinen Anteil am Platzverweis haben. Trotzdem darf sich unsere Mannschaft gerade in so einer Situation und bei diesem Spielstand nicht provozieren lassen. Aber jeder der mal selbst Fußball gespielt hat, weiß wie schwer das ist!

Somit musste der KSV noch über eine halbe Stunde in doppelter Unterzahl spielen. Mellensee hatte nun natürlich Räume, aber es dauerte bis zur 70. Minute, ehe dem RSV der Ausgleich gelang. In der 75. Minute kam es dann zu einer viel diskutierten Spielsituation, die ich so auch noch nicht auf dem Fußballplatz erlebt habe. Stefan Roch zögerte nach einem langen Ball erst an der Mittellinie. Nachdem der Schiedsrichter aber nicht Abseits pfiff, entschloss er sich zum Spurt auf das gegnerische Tor. Er kam auch früher an den Ball, wurde aber vom Keeper rüde von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter entschied sofort auf „Notbremse“ und zeigte Rot. Plötzlich hatte der Linienrichter doch die Fahne oben und zeigte Abseits an. Danach gab es eine fast fünfminütige Unterbrechung mit heißen Diskussionen auf und neben dem Platz. Der Schiedsrichter nahm aber die Rote Karte nicht zurück und setzte das Spiel mit Freistoß für Mellensee fort.

Danach fand dann kein richtiger Fußball mehr statt. Der KSV hatte aber in der 4. Minute der Nachspielzeit noch die große Chance zum Siegtreffer. Frederick Fritz war plötzlich über die rechte Seite durch, konnte aber den Ball aus spitzem Winkel nicht im Tor unterbringen. Beim Zusammenprall mit dem Ersatztorwart der Gastgeber verletzte er sich dann auch noch unglücklich. Danach war dann Schluss, das Schiedsrichterteam war, glaube ich, auch ganz froh, dass die Zeit endlich um war.

Im Spiel der zweiten Mannschaften spielte „Not gegen Elend“. Folglich stand es am Ende der Partie auch 0:0.

Tore:
0:1 (50.) M. Otto, 1:1 (70.)

L. Kirchner